Für besseres Biogut in der Biotonne: EVS weitet KI-gestützte Biogut-Kontrolle aus
Der Entsorgungsverband Saar (EVS) verbessert weiter die Qualität des im Saarland gesammelten Bioguts. Bis Ende des Jahres wird ein neues, KI-gestütztes Kontrollsystem zur Überprüfung der Biotonnen in allen noch ausstehenden EVS-Kommunen eingeführt.
Biogut als wertvoller Rohstoff
Das über die Biotonne gesammelte Biogut ist ein wertvoller Rohstoff, aus dem Kompost und Energie gewonnen werden. Voraussetzung für die weitere Verwertung ist jedoch, dass das Material frei von Störstoffen wie Glas, Metall oder Plastik ist. Leider wird diese Vorgabe im Saarland derzeit noch zu häufig nicht eingehalten.
Ziel: Weniger Störstoffe im Biogut
Ziel des EVS ist es, die gesetzlich festgelegte Höchstgrenze für Störstoffe zu unterschreiten, um die Produktion eines hochwertigen Endprodukts – wie etwa Kompost – sicherzustellen. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern soll die Qualität des eingesammelten Bioguts deutlich verbessert werden.
Neue Technik für mehr Kontrolle
Zur besseren Kontrolle setzt der EVS nun Müllfahrzeuge mit einem automatisierten Detektionssystem ein. Dieses fotografiert den Inhalt der Biotonnen vor und während der Leerung und analysiert die Aufnahmen mithilfe künstlicher Intelligenz. So können Fremdstoffe zuverlässig erkannt und dokumentiert werden. Die Zuordnung zur jeweiligen Tonne erfolgt über einen Chip am Behälter.
Ausweitung auf alle EVS-Kommunen
Nach erfolgreicher Testphase in mehreren Kommunen wird das System seit Anfang August schrittweise in allen noch ausstehenden EVS-Kommunen eingeführt. Bis Jahresende soll die Ausweitung abgeschlossen sein.
Gelbe und rote Karten bei Fehlbefüllung
Bei falsch befüllten Biotonnen kommt zunächst ein gelber Hinweisanhänger zum Einsatz. In einer späteren Phase werden Tonnen mit grober Fehlbefüllung nicht mehr geleert. Die betroffenen Haushalte erhalten dann einen roten Anhänger mit Erläuterungen zur weiteren Vorgehensweise. Alternativ muss der Inhalt nachsortiert oder als Restabfall entsorgt werden. Werden Störstoffe erst beim Entleerungsvorgang entdeckt, informiert der EVS die Eigentümer schriftlich – bei wiederholten oder groben Verstößen auch mit Sanktionen.
Bioplastik ist kein Biogut
Ein besonderer Störfaktor sind sogenannte kompostierbare "Biokunststoff"-Beutel. Trotz ihres Namens sind sie für die Vergärungsanlagen nicht geeignet und müssen wie herkömmlicher Plastikmüll entsorgt werden. Auch Glas, Metall und sonstiger Verpackungsmüll gehören nicht in die Biotonne. Diese Stoffe erhöhen die Kosten der Abfallverarbeitung erheblich und gefährden die Verwertbarkeit des Bioguts.
Informationen für Bürgerinnen und Bürger
Ausführliche Informationen zur richtigen Trennung und Entsorgung von Biogut finden Sie online unter: www.evs.de/biogut