„Wir wissen, wie wichtig eine verlässliche Trinkwasserversorgung für die Bürgerinnen und Bürger ist“, erklärt Tiziana Inglisa-Brockenauer, kaufmännische Geschäftsführerin der TWRS. „Deswegen starten wir bereits jetzt mit der Planung einer neuen Aktivkohle-Filteranlage am Wasserwerk Siersburg, um auch die ab 2028 geltenden Grenzwerte einzuhalten.“ Grund für den Bau der Filteranlage sind erhöhte PFAS-Werte an einem Teil der Brunnen am Wasserwerk Siersburg. Das Wasser ist jedoch weiterhin genießbar: Alle aktuell geltenden Grenzwerte werden eingehalten. Dies hat das Gesundheitsamt den TWRS bestätigt. Die Brunnen des Wasserwerks Rehlingen weisen keine erhöhten Werte auf.
Ausgereifte Lösung für sichere Filtration
Technisch setzen die TWRS auf eine bewährte Lösung: „Die neue Filteranlage wird mit Aktivkohle arbeiten“, erläutert Patrick Adam, technischer Geschäftsführer der TWRS. „Diese Methode bietet ein optimales Verhältnis aus Wirksamkeit, Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit“, so Adam weiter. Beliefert werden damit voraussichtlich ab dem Jahr 2028 zwei Versorgungsgebiete.
Die Versorgung der Einwohner in Rehlingen-Siersburg durch die TWRS teilt sich auf drei Versorgungsgebiete auf:
Die Ortsteile Biringen, Fürweiler, Gerlfangen, Hemmersdorf und Obersch erhalten ausschließlich Trinkwasser aus dem Wasserwerk Siersburg. Hier wohnen circa 4.000 Einwohner, was 28 Prozent der Gemeinde Rehlingen-Siersburg entspricht.
Für die Ortsteile Siersburg, Eimersdorf und Fremersdorf wird das Wasser der Wasserwerke Siersburg und Rehlingen gemischt, sodass die Werte hier durch die Mischung bereits niedriger sind. Hier haben die TWRS das Mischungsverhältnis zudem angepasst, um auch dieses Versorgungsgebiet bereits ab sofort mit einem höheren Anteil an Trinkwasser als bisher aus dem Wasserwerk Rehlingen zu versorgen. Somit sinkt der Wert nochmals. Eine vollständige Umstellung ist jedoch aus Kapazitätsgründen nicht möglich. Das betrifft circa 6.300 Einwohner, was 44 Prozent der Gemeinde Rehlingen-Siersburg entspricht.
Der Ortsteil Rehlingen wird ausschließlich vom Wasserwerk Rehlingen beliefert, bei dem keine erhöhten PFAS-Werte gemessen wurden. In diesem Ortsteil wohnen circa 4.000 Einwohner, was rund 28 Prozent der Gemeinde Rehlingen-Siersburg entspricht. Diese Bürgerinnen und Bürger erhalten somit kein Trinkwasser aus Siersburg.
Kosten für Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich halten
Die Projektkosten für den Bau der Aktivkohle-Filteranlage werden aktuell ermittelt. „Wir rechnen hier auf Grundlage der ersten Kalkulationen mit einem niedrigen siebenstelligen Betrag“, so Adam weiter. „Grundsätzlich versuchen wir die Belastung für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten“, betont Inglisa-Brockenauer.
Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz ermittelt Ursache
Die Ursache für die erhöhten PFAS-Werte in einigen der Brunnen des Wasserwerks Siersburg wird aktuell vom Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz untersucht. „Die TWRS unterstützen die Ursachenforschung aktiv. Wir haben zudem auch selbst ein Ingenieurbüro beauftragt, uns hier zu unterstützen“, erläutert Patrick Adam. Auch das Gesundheitsamt wird über neue Erkenntnisse kontinuierlich informiert.
Mobile Aktivkohle-Filteranlage für weiterhin bestmögliches Trinkwasser
In Kürze wird zudem eine mobile Filteranlage installiert, die voraussichtlich im Januar 2026 in Betrieb gehen wird. „Dies ist eine rein vorsorgliche Maßnahme von uns, um den Menschen in Rehlingen-Siersburg auch weiterhin die bestmögliche Trinkwasserqualität anbieten zu können“, so Inglisa-Brockenauer. Die TWRS tun dies somit rein freiwillig – ein sofortiger Handlungsbedarf besteht nicht: Alle aktuell geltenden Grenzwerte werden eingehalten. Dies hat das Gesundheitsamt den TWRS bestätigt.
Aktuelle Informationen auf der Website der TWRS
Die TWRS haben für Bürgerinnen und Bürger auf ihrer Webseite (https://twrs-gmbh.de) eine Liste mit häufig gestellten Fragen und den dazugehörigen Antworten veröffentlicht, die regelmäßig aktualisiert wird. Auch über das Mitteilungsblatt der Gemeinde Rehlingen-Siersburg will der Wasserversorger kontinuierlich informieren.
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Über die Technische Werke der Gemeinde Rehlingen-Siersburg GmbH
Die Technische Werke der Gemeinde Rehlingen-Siersburg GmbH (TWRS) wurden im Jahr 2000 gegründet. Die Aufgaben der Gesellschaft sind in erster Linie die Versorgung der Menschen im Gemeindegebiet mit Trinkwasser. Dazu gehören die Gewinnung, Aufbereitung, Verteilung sowie der Bau und Betrieb der entsprechenden Anlagen. Darüber hinaus betreiben die TWRS die Abwasseranlagen und -einrichtungen in Rehlingen-Siersburg. Mit dem Bau und Betrieb zweier Photovoltaikanlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden hat die Gesellschaft ein weiteres Geschäftsfeld erschlossen. Dazu gehört auch der Bau eines Mini-Blockheizkraftwerks (Mini-BHKW), das der Versorgung der Grundschule Siersburg mit Wärme und Energie dient. Gesellschafter sind heute die Gemeinde Rehlingen-Siersburg (55 %), die energis GmbH (35 %) sowie die Kommunale Entwicklungs- und Vermögensmanagementgesellschaft Rehlingen-Siersburg mbH & Co. KG mbH & Co.KG (10 %).
Über Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS)
Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) sind künstliche chemische Verbindungen aus der Industrie, die in vielen Produkten verwendet werden, z. B. in Beschichtungen. Über 10.000 einzelne Stoffe werden unter dem Begriff zusammengefasst. Sie sind geruchs- und geschmacksneutral. Das Umweltbundesamt schreibt hierzu, dass die „Hauptaufnahmequellen für (…) PFAS (…) im Regelfall Lebensmittel“ darstellen. (Bundesgesundheitsblatt 2024 · 67:971–974 ). Mit der Veröffentlichung der neuen Trinkwasserverordnung (TrinkwV) von 2023 wurden erstmals Grenzwerte PFAS festgelegt.
Pressekontakt
Tiziana Inglisa-Brockenauer Kaufmännische Geschäftsführerin 06835/508-403 twrs-inglisa-brockenauer@rehlingen-siersburg.de
Patrick Adam Technischer Geschäftsführer 06835/508-216 twrs-adam@rehlingen-siersburg.de