In den vergangenen Wochen wurden der Gemeinde weitere Standorte und Flächen zum Bau eines Gebäudes in Modulbauweise angeboten. Darüber hinaus haben sich weitere Gespräche und Optionen ergeben, während das Projekt in der Saarstraße weiter vorangetrieben wurde.
Wie schon in den vorangegangenen Gesprächsrunden waren nicht alle vorgeschlagenen neuen Standorte umsetzbar und realisierbar.
Die Verwaltung und der Bürgermeister haben sich jedoch, wie in den Gesprächen mit dem Schützenverein und den Bürgern zugesagt, trotz der bereits getroffenen Entscheidungen für die Saarstraße auf gemeindeeigenem Grund weiter mit Alternativen beschäftigt, bis eine Baugenehmigung für die Saarstraße vorliegt. Im Zuge der Gespräche mit den Bürgern bzw. dem Schützenverein wurden auch Bedenken und weitere bauliche Maßnahmen für eine Umsetzung in der Saarstraße mit den zuständigen Genehmigungsbehörden besprochen bzw. weitergeleitet, um diese bei einer möglichen Errichtung des Gebäudes umzusetzen und bei der Genehmigung durch UBA und LUA zu berücksichtigen.
Parallel dazu wurden durch die Verwaltung und den Bürgermeister weitere Gespräche mit Eigentümern geführt. In der Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag konnte die Verwaltung dann ein neues Diskussionspapier und ein Angebot vorlegen, dass die Verwaltung präferierte.
Der Gemeinderat hat sich auf Vorschlag der Verwaltung und des Bürgermeisters für das Grundstück im Gewerbegebiet Rohrwald am Ende der Straße entschieden, da die Gemeinde für den Abriss in der Saarstraße derzeit noch einen Zuschuss vom zuständigen Ministerium erhalten könnte. Mit diesem Geld könnte das gemeindeeigene Gebäude in der Saarstraße in Rehlingen, wie bei ähnlichen geplanten Projekten in Fremersdorf und Hemmersdorf, abgerissen werden, um die bauliche Situation in diesem Bereich aufzulockern und eine Grünfläche mit Sitzgelegenheiten zur Aufwertung dieses Bereiches zu schaffen. Damit diese Mittel für Rehlingen zur Verfügung stehen und nicht eventuell verloren gehen, hat sich der Gemeinderat mit breiter Zustimmung und parteiübergreifend mit 28 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme für die ca. 300 m² große Fläche im Gewerbegebiet Rohrwald ausgesprochen.
Anfang Mai soll nun im Rohrwald mit Hilfe eines Fachbüros ein Bodengutachten erstellt werden, um die Voraussetzungen für die Errichtung des Gebäudes in Modulbauweise umsetzen zu können und die notwendigen Baugenehmigungen zu beantragen. In diesem Gebäude sollen die Menschen als Erstaufnahmeeinrichtung untergebracht werden, wie es bereits seit Weihnachten 2022 in Siersburg im Vereinshaus der Fall ist bzw. war. In dem neuen Modulbau werden sich neben ehrenamtlichen Helfern auch hauptamtliche Kräfte um die dort kurzfristig untergebrachten Menschen kümmern, so wie es in Siersburg von Anfang an der Fall war.
Zum Hintergrund: Die Gemeinde bekommt in regelmäßigen Abständen, oft mit wenigen Tagen Vorlauf, Personen und Familien zugewiesen, die sie dann aufnehmen muss. Diese werden nach einem Berechnungssystem bundesweit über die Bundeländer auf die einzelnen Kommunen verteilt. Für die Unterbringung sind dann die einzelnen Kommunen zuständig. Damit das funktioniert, ist die Gemeinde Rehlingen-Siersburg auf eine solche Erstaufnahmeeinrichtung angewiesen, da der Vorlauf für Wohnungen größer geworden ist. Sobald freier Wohnraum in der Gemeinde zur Verfügung steht, können die dort kurzfristig untergebrachten Menschen umziehen. Ziel ist es daher, die Menschen nur für eine gewisse Zeit dort unterzubringen, also ihnen so schnell wie möglich dezentrale Wohnungen zu vermitteln.