Die Jagdgenossenschaften der Gemeinde Rehlingen-Siersburg erwerben Drohne zur Kitzrettung | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Erfolgreiche Zusammenarbeit für den Tierschutz

Die Jagdgenossenschaften der Gemeinde Rehlingen-Siersburg erwerben Drohne zur Kitzrettung

In einem wegweisenden Schritt zum Schutz der heimischen Tierwelt haben neun von zwölf Jagdgenossenschaften der Gemeinde Rehlingen-Siersburg jeweils einstimmig beschlossen, eine Drohne zur Rettung von Rehkitzen anzuschaffen. Die Jagdgenossenschaften Eimersdorf, Fremersdorf, Fürweiler, Gerlfangen, Kerprichhemmersdorf, Niedaltdorf, Oberesch, Rehlingen und Siersdorf haben bereits in ihren Versammlungen im Jahr 2022 die Investition in dieses innovative Rettungsinstrument bewilligt. Die Problematik, dass Rehkitze bei der Mahd durch landwirtschaftliche Geräte gefährdet werden, ist seit Langem bekannt. Landwirte und Landwirtinnen haben in der Vergangenheit verschiedene Methoden angewandt, um solche Unfälle zu vermeiden. Zunehmend wird jedoch die Wirksamkeit von Drohnen zur Rettung der Tiere diskutiert und ihre Anwendung hervorgehoben. Bürgermeister Joshua Pawlak begrüßte bei der Übergabe im Dorfgemeinschaftshaus Eimersdorf die Entscheidung der Jagdgenossenschaften. Der Einsatz von Drohnen bietet eine zeitsparende und effektive Möglichkeit, Grünland- und Ackerflächen nach Rehkitzen abzusuchen und sie vor Verletzungen oder dem Mähtod zu bewahren.

Diese Initiative zeigt das vorbildliche Engagement der Jagdgenossenschaften in unserer Gemeinde für den Tierschutz und die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Natur. Der Anstoß zur Beratung über das Thema in den Jagdgenossenschaften kam von Jagdvorsteher Roman Kerber aus Fürweiler, der die Idee während eines Treffens der Jagdvorsteher in der Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister Joshua Pawlak im Sommer 2022 vorbrachte. Herr Jörg Engel aus Eimersdorf, Hegeringleiter des Hegerings Siersburg und stellv. Kreisjägermeister, erklärte sich bereit, sich des Themas anzunehmen und unterstützte sowohl die Jagdvorsteher als auch die Gemeindeverwaltung. Nach einer Drohnenpräsentation im Sommer 2023 in Eimersdorf wurde die Drohne Anfang 2024 erworben, wobei sich jede der beteiligten Jagdgenossenschaften an den Kosten beteiligte. Durch das Engagement von Jagdvorsteher Joachim Krotten konnten nach dem Kauf zwei Zuwendungsgeber gefunden werden, die jeweils 1.000,00 € spendeten: die Kreissparkasse Saarlouis und die Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis. Wir bedanken uns persönlich bei dem Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Herrn Horst Herrmann und dem Geschäftsführer der Kreisverkehrsbetriebe Herrn Andreas Michel, die diese Spende ermöglichten sowie bei Herrn Joachim Krotten Jagdvorsteher Siersburg II (Siersdorf).

Die Koordination des Drohneneinsatzes wird von der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) übernommen und muss in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Revierpächtern erfolgen. Über diese muss die Kontaktaufnahme an die VJS erfolgen. Am Sonntag, dem 24. März 2024, wurde die Drohne offiziell an die VJS übergeben, die den Einsatz koordinieren wird. Die VJS hat seit dem Jahr 2023 in allen Landkreisen und im Regionalverband Saarbrücken Drohnen zur Kitzrettung im Einsatz. Im Jahr 2022 konnten 142 und im Jahr 2023 schon 430 Rehkitze vor dem Mähbalken gerettet werden. Die Mitglieder des Hegeringes Siersburg, die sich bereit gefunden haben, die neu erworbenen Drohne zu übernehmen, die Kitzrettung umzusetzen und den Betrieb der Drohne dauerhaft sichzustellen, fühlen sich der Waidgerechtigkeit verpflichtet. Die Aufgabe wird es sein, sowohl den Revierpächterinnen und Revierpächtern als auch den Landwirtinnen und Landwirten verlässlicher Ansprechpartner zu sein. Dies wird, bei den häufig witterungsbedingten kleinen Zeitfenstern, die oft auch eine gleichzeitige Mahd mit sich bringen, eine spannende Aufgabe.

Im Landkreis Saarlouis sind mit der Drohne der Jagdgenossenschaften aus Rehlingen-Siersburg zwei Drohnen im Einsatz. Die Anschaffung der Drohne und die koordinierte Zusammenarbeit zwischen den Jagdgenossenschaften, der Gemeindeverwaltung und der VJS unterstreichen das Bekenntnis zur Verantwortung für den Tierschutz und die Bewahrung unserer natürlichen Lebensräume, wie es auch im Artikel 20a des Grundgesetzes festgelegt ist. Dieser verankert den Tierschutz als Staatsziel und fordert, Schutzmaßnahmen bei der Mahd zu ergreifen, um Leiden und Schmerzen bei Tieren zu verhindern, wie es auch § 1 des Tierschutzgesetzes vorschreibt. Die Koordination und der Einsatz der Drohne läuft über die Jagdpächter.