Zum Jahresrückblicks-Video:
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
nach den herausfordernden Jahren 2020 bis 2022 hatte ich gehofft, dass das Jahr 2023 weniger Herausforderungen mit sich bringen würde. Das ist leider nicht der Fall. Die Herausforderungen waren nur andere. 2023 war aber auch ein Jahr voller Erfolge und gemeinsamer Anstrengungen, die unsere Gemeinde trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiter vorangebracht haben.
Vor allem die steigenden Kosten haben uns in diesem Jahr große Sorgen bereitet. Aufgrund dieser Kosten war es nicht möglich, alle unsere Projekte und Themen so umzusetzen, wie wir es uns gewünscht und vorgenommen hatten. So mussten wir einige Projekte zurückstellen. Sehr deutlich wurde dies bei der Sanierung des zweiten Bauabschnittes (Duschen) der Schulturnhalle der Grundschule Siersburg. Vor Corona konnten wir hier den ersten Teil für rund 100.000 Euro sanieren. Als die Kosten schon auf 160.000 Euro gestiegen waren, mussten wir die Kostensteigerung finanzieren und bei der Ausschreibung ein Jahr später lagen wir bei 230.000 Euro und mussten dieses Projekt verschieben. So ist es uns bei vielen Projekten ergangen und so mussten wir uns hier zuerst auf die laufenden Projekte konzentrieren und bei vielen Projekten umplanen, was weitere Zeit in Anspruch genommen hat.
Trotz steigender Kosten steht nicht mehr Geld zur Verfügung. In diesem Jahr rechnet die Gemeinde laut Haushaltsplanung mit einem Defizit von 4,5 Millionen Euro, im nächsten Jahr mit 3,5 Millionen. Das wird eine große Herausforderung für die Zukunft. Umso wichtiger ist es, die Kontakte nach Saarbrücken und Berlin zu pflegen, um Fördermittel zu akquirieren.
So konnten wir einige Projekte für 2023 auf den Weg bringen und vorbereiten. Aus Saarbrücken und Berlin kamen in diesem Jahr Fördermittel in Millionenhöhe, um weiter in unsere Hallen, Straßen, Dorfgemeinschaftshäusern, Schulen und Kindergärten zu investieren. Mit diesen Fördermitteln können wir weiter an der Zukunft unserer Gemeinde arbeiten.
Im Bereich der Kindergärten konnten wir in diesem Jahr die Planungen für die Erweiterung und Sanierung der Kindergärten in Fremersdorf und Gerlfangen vorantreiben. In Gerlfangen konnte sogar schon mit der Schaffung neuer Plätze begonnen werden. Auch mit dem Bistum konnten wir wichtige Fortschritte erzielen, um die Kindergärten in Hemmersdorf und Rehlingen (St. Nikolaus) zukunftsfähig aufzustellen und endlich investieren zu können. Hier wird der Gemeinderat noch vor Weihnachten eine wichtige Sitzung haben und über die ausgehandelten Bedingungen abstimmen. Und ich hoffe, dass wir hier gleich zu Beginn des Jahres einen Bauträgerwechsel hinbekommen. Dazu wird es im Januar wieder einen gesonderten Bericht geben.
Aber auch in Sachen Veranstaltungen war in Rehlingen-Siersburg wieder einiges los. Neben den vielen großen und kleinen Veranstaltungen der Vereine oder auch der Ortsgemeinde startete die Gemeinde zum ersten Mal in den Burgsommer. Zahlreiche Veranstaltungen fanden in diesem Jahr auf der Burg Siersberg statt. Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen wird es auch 2024 ein buntes Programm geben.
Auch zwei besondere Veranstaltungsformate waren in unserer Gemeinde zu Gast. So war der Saarländische Rundfunk mit der Fernsehsendung „SR vor Ort“ in unserer Gemeinde zu Gast und hat einen ganzen Nachmittag live mit zahlreichen Akteuren aus der Gemeinde die Fernsehsendung ausgestrahlt. Außerdem durften wir in diesem Jahr die landesweite Auftaktveranstaltung zum Stadtradeln in unserer Gemeinde ausrichten und so Einzelpersonen und Gruppen aus dem ganzen Saarland zu einer Radtour durch das schöne Niedtal einladen.
Auch die internationalen Beziehungen standen in diesem Jahr im Mittelpunkt. So haben wir unsere Beziehungen durch zahlreiche Veranstaltungen und Gespräche mit unseren französischen Freunden aus Bouzonville vertieft. Im kommenden Jahr feiern wir 45 Jahre Freundschaft zwischen Rehlingen-Siersburg und Bouzonville.
Aber auch die Kontakte zur italienischen Gemeinde Santa Caterina Villermossa auf Sizilien wurden weiter gepflegt und ausgebaut. So war im Sommer eine Delegation aus Sizilien bei uns zu Gast.
Mich persönlich hat zum Jahresende vor allem der Glasfaserausbau durch die Deutsche Glasfaser in Rehlingen-Siersburg geärgert. Dazu gab es letzte Woche bereits einen Bericht, nachdem die Projektverantwortlichen von Deutsche Glasfaser und Artemis im Gemeinderat waren. Ich hoffe, dass die Zusagen im Januar eingehalten werden. Der Glasfaserausbau in unserer Gemeinde wurde aus wirtschaftlichen Gründen von einem privaten Unternehmen vorangetrieben. Wir alle wissen, dass diese Technologie in Zukunft notwendig sein wird und die Gemeinde, ich persönlich sowie andere Personen aus der Gemeinde haben für diese Technologie geworben. Wir haben der Deutschen Glasfaser hier einen Vertrauensvorschuss gegeben, und ich erwarte jetzt, dass die Deutsche Glasfaser dieses Vertrauen zurückgewinnt, indem sie die Probleme, die wir im letzten Jahr aufgezeigt haben, versteht, annimmt und im Januar umsetzt, bevor der Geduldsfaden reißt.
Bei der wirtschaftlichen Erschließung mit Glasfaser sind Ortsteile wie Oberesch und Biringen oder Außenbereiche wie Aussiedlerhöfe nicht berücksichtigt worden, weil diese Bereiche für ein privates Unternehmen nicht rentabel sind. Damit aber auch diese Gebiete von dieser Zukunftstechnologie nicht abgehängt werden, bemühen wir uns hier um eine Millionenförderung bei Bund und Land, um diese Gebiete mit einem Unternehmen, bei dem diesmal die Gemeinde der Auftraggeber ist, auszubauen, da kein anderes Unternehmen bereit ist, hier wirtschaftlich zu investieren. Mehr dazu in der nächsten Ausgabe.
Wir werden auch weiterhin Druck auf die Mobilfunkbetreiber ausüben, um auch hier in vielen Orten eine deutliche Verbesserung zu erreichen. Der Themenkomplex Digitalisierung und Ausbau von Technologien gehört zu einer der wichtigsten Aufgabe. In manchen Bereichen sind der Kommune leider die Hände gebunden und wir sind auf unternehmen angewiesen.
Auch in der Verwaltung konnten wir inzwischen einige Dienstleistungen so umstellen, dass sie bequem online erledigt und bezahlt werden können. Hier wird es auch im nächsten Jahr weitere Erleichterungen geben. Damit sind wir in einigen Bereichen auch Pilotgemeinde im Saarland. Klar ist für mich, dass auch weiterhin alle Dienstleistungen vor Ort erbracht werden.
Ebenfalls stand das Thema Bürgerbeteiligung in diesem Jahr im Mittelpunkt. Dazu fanden mehrere Informationsveranstaltungen und Workshops statt, zu denen alle BürgerInnen herzlich eingeladen waren. So haben wir gemeinsam mit Bürgern, Ratsmitgliedern und Experten ein Radwegekonzept auf den Weg gebracht. Hierzu habe ich vor wenigen Tagen die Gelegenheit genutzt, mit dem Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums Oliver Luksic zu sprechen, um Förderanträge für 2024 zu stellen.
Ebenso haben 10 Workshops in allen Ortsteilen zum Thema Hochwasserschutz und Starkregenereignisse stattgefunden. Hierzu wird es 2024 weitere geben, zu denen ich alle Bürgerinnen und Bürger einlade. Nur wenn jeder Hauseigentümer mitmacht, kann das Konzept funktionieren.
Mehr Infos: https://www.rehlingen-siersburg.de/natur-umwelt/starkregengefahrenkonzept
Aber auch im Bereich Natur- und Umweltschutz gab es Projekte. So wurden gemeinsam mit KIKI bei verschiedenen Veranstaltungen in den Ortsteilen Informationen und Projekte zu diesem Thema vorgestellt. Außerdem sind wir KlikKS-Gemeinde. Das bedeutet, das Thema Klimaschutz stärker bei den BürgerInnen anzusiedeln. Dafür haben wir 4 ehrenamtliche Paten. Außerdem gab es einen ersten Workshoptag und demnächst einen Klimastammtisch, an dem sich jeder beteiligen kann.
Auch im kommenden Jahr werden weitere Projekte auf uns zukommen. Wir arbeiten weiter an der Umsetzung. Neben der Sanierung unserer kommunalen Gebäude werden weitere Zukunftsthemen auf uns zukommen. Gerade das Thema kommunale Wärmeplanung wird ein wichtiges Zukunftsthema sein. Im Herbst habe ich die Gelegenheit genutzt, mich in Berlin mit dem zuständigen Staatssekretär im Bundesbauministerium, Dr. Rolf Bösinger, auszutauschen. Im Jahr 2024 werden wir hier mit einem Pilotprojekt starten und als eine der ersten Kommunen dieses Thema saarlandweit angehen.
Es wird also auch 2024 wieder viel zu tun geben, wenn man nur diese wenigen Themen betrachtet. Auch darüber hinaus steht 2024 wieder viel auf der Agenda, dass es Stück für Stück abzuarbeiten gilt. Ich freue mich auch auf diese Aufgaben und Herausforderungen, da ich weiß, dass ich ein gutes Team um mich habe und unsere Politiker im Orts- und Gemeinderat an einem Strang ziehen, um unsere Heimatgemeinde voranzubringen.
Was wir 2023 gemeinsam erreicht haben, wird einem wieder bewusst, wenn man am Ende des Jahres die Gelegenheit hat, im Fotoarchiv zu stöbern.
Deshalb bin ich wieder sehr stolz auf die Arbeit der Verwaltung und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Jahr. Es war in vielerlei Hinsicht ein schwieriges Jahr und deshalb bin ich stolz, dass ich mich immer auf meine Kolleginnen und Kollegen im Rathaus, im Bauhof, in den Schulen, in den Dorfgemeinschaftshäusern, in den Hallen und auf dem Wertstoffhof verlassen konnte.
Auch meinen drei Stellvertretern Maik Licher, Patrik Salzgeber und Moritz Pohl danke ich für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung.
Ein ganz besonderes Anliegen ist es mir, mich auch bei den vielen ehrenamtlichen Einsatzkräften von Feuerwehr, DRK, Maltesern und DLRG in der Gemeinde zu bedanken, die nicht nur bei Festen und Veranstaltungen zur Verfügung stehen, sondern auch in Notsituationen immer zur Stelle sind. Vielen Dank für euren Einsatz an 365 Tagen im Jahr. Auf euch ist Verlass!
Den Mitgliedern des Gemeinderates, den Ortschaftsräten und den zehn Ortsvorstehern sei an dieser Stelle auch im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung gedankt.
Stellvertretend danke ich namentlich den Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat Dr. Michael Altmayer (SPD/FDP-Fraktion), Daniel Bauer (CDU-Fraktion) und Alexander Raphael (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen) für die gute und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Politik. Eine solche parteiübergreifende und bürgernahe Politik sucht man in vielen Gemeinden vergeblich, umso schöner ist es, dass in Rehlingen-Siersburg so zusammengearbeitet wird.
Abschließend möchte ich Ihnen allen für Ihr Engagement und Ihre Unterstützung danken. Ihre Ideen, Ihre Anregungen und Ihre Teilnahme am Gemeindeleben sind entscheidend für unseren Fortschritt. Gemeinsam schreiben wir die Geschichte unserer Gemeinde weiter und gestalten eine lebendige und lebenswerte Zukunft.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien frohe Festtage, besinnliche Stunden im Kreise Ihrer Lieben und einen guten Start ins neue Jahr!
Das wünscht Ihnen
Ihr
Bürgermeister Joshua Pawlak und das gesamte Team
der Gemeinde Rehlingen-Siersburg